Spiele haben ein bedeutendes Problem. Man kauft die Katze im Sack. Egal wie viele Vorschauen man gelesen, Trailer und Videos man geschaut oder Reviews verdaut hat, erst wenn der Abspann über den Bildschirm flimmert, weiß man wirklich, ob es die 60 Tacken wert war. (Bei genauerer Betrachtung fällt mir zwar auf, dass Spiele wie Gran Turismo oder Worms Ausnahmen darstellen, aber wem bin ich denn hier bitteschön Rechenschadt schuldig?)
Und hier kommt ein Problem ins Spiel, das mein Zweit-Lieblingsmedium nicht hat. Filme seh ich normalweise zuerst im Kino. Da zahl ich zwar mittlerweile mehr als wenn ich mir die DVD kaufe, aber auch das soll jetzt hier mal keine Rolle spielen. Ich sehe einen Film und stelle bei den Credits fest, dass ich gerade knapp zwei Stunden meines Lebens einem Meisterwerk geopfert habe. Noch bevor der Abspann ganz gelaufen ist, weiß ich, dass ich den Film irgendwann auf DVD haben muss und bei einem Meisterwerk steht außer Frage, dass ich mir die Special Edition zulege, um dann dem Regiekommentar zu lauschen oder mir aufschlussreiche Featurettes anzuschauen (Ja, ich lebe in einer Traumwelt. Bitte nicht wecken!).
Aber wie sieht's bei Spielen aus? Klar, ich kann eine Demo spielen und in vielen Fällen weiß ich dann schon ziemlich genau, ob ich mir von dem betreffenden Spiel eine besondere Fassung zulegen muss oder nicht. Aber diese Einschätzung ist alles andere als zuverlässig. Nehmen wir ein aktuelles Beispiel, das erstaulicherweise auch der Grund für diesen Beitrag ist. Ich habe mir seinerzeit die Special Edition von BioShock für die 360 gekauft, weil ich nach der Demo felsenfest davon überzeugt war, dass dieses Spiel ein Meisterwerk ist. Die Special Edition beinhaltet neben dem Spiel in der Tin-Box eine Metallfigur, eine Making-Of-DVD und den Soundtrack. Jetzt hab ich das Spiel endlich mal durchgespielt und meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass der Rest der Welt das Spiel für einen heiligen Gral hält und ich mich unbedingt profilieren möchte, es ist einfach so, dass mir persönlich das Spiel am Ende nicht so gefallen hat wie gedacht. Kein Problem, geht mir mit Resident Evil 4 und Mass Effect genauso. Sind bestimmt tolle Spiele, aber eben nicht mein Ding und ich brauch keine Special Edition von denen. Die von BioShock hab ich jetzt aber und werd sie auch nicht mehr los.
Neulich war Fabian hier und deutete auf den kleinen Big Daddy (das liest sich jetzt mehrdeutiger als es ist) auf dem Benno-Regal und stellte die berechtigte Frage, wieso ich den da jetzt positioniert hab, wo ich das Spiel doch gar nicht sonderlich mag. Die Antwort ist simpel: ich hab die Special Edition nunmal gekauft, jetzt steh ich da. Okay, ich könnte versuchen den Big Daddy auf ebay zu verkloppen und die lahme Making-Of-DVD gleich beilegen (40 Minuten Statements der Entwickler mit normalen Spielszenen als Unterfütterung sind ja dann doch eher öde), aber wieso muss ich das überhaupt?
Kauf halt keine Special Edition, du Depp! mag man mir jetzt entgegenbringen, aber das ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss, wie Dead Space belegt. Das hab ich nur in der normalen Version und just durchgespielt. Hat mir richtig Spaß gemacht und nach dem Abspann hätte ich mir gerne noch jede Menge Bonus-Material reingezogen. Ist aber nicht auf der Disc. Ich könnte also jetzt ne SE kaufen und die alte Version abstoßen, aber will ich für diesen Spaß wirklich so viel Kohle raushauen? Nein.
Ein Dilemma, das ich an dieser Stelle anprangern möchte.
Maik
Aber du hast ja immer noch eine schöne Special Edition von einem schönen Spiel im Schrank stehen, auch wenn es dir nicht soo gefallen hat. Das ist doch auch immer noch was, oder? ;-)
AntwortenLöschenKann ich nachvollziehen. Ich war am anfang von Fallout 3 total geflasht. Normales Spiel zurückgegebn und Special Edition bestellt. Nun stellte ich aber fest, das es gar nicht so megageil ist. Dafür habe ich ne Metallbox mit Wackelpuppe :)
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