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Sonntag, 27. Juli 2014

Zeit ist relativ

Drei Jahre nix mehr gepostet hier und eigentlich isses völlig Wurscht. Die Welt ist immer noch so komisch drauf wie damals, es werden Kriege geführt, ich tippe auf nem iPad (und erdulde absurdes Nicht-Speichern dieses Textes nach einem Taskwechsel) und Videospiele... Hmm, Videospiele. Ja, sind erwachsen, sind ein modernes Medium und zum Teil noch schlimmer dran als Filme. Ernsthaft, schaut euch mal die Spiele auf der ersten PlayStation im Jahr 1997 an und überlegt wie viele von diesen Titeln auch heute noch grünes Licht bekommen würden.


Viele davon würden nicht mal ne Kickstarter-Kampagne erfolgreich bestehen, geschweigedenn von irgendeinem Publisher mit dicker Kohle finanziert. Das bringt mich zu meinem eigentlichen Thema: New'n'Tasty Oddworld Abe's Oddysee. Just erschienen auf der PS4, entwickelt von Just add Water, unter der Schirmherrschaft von Serienerfinder Lorne Lanning. Kostet stolze 21 Euro, ist aber mal ein HD-Remake, das sich sehen lassen kann. Komplett neu gestaltet in 3D mit scrollender Grafik statt Einzelscreens, wunderschön, optional erheblich einfacher und auf jeden Fall viel fairer als das Original. Das ist aber gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass das Spiel thematisch keine Sekunde gealtert ist. Schon 1997 war die Message des Spiels deutlich und für ein Videospiel erstaunlich reif. Ernsthaft, 90% der Videospiele dieser Zeit waren purer Eskapismus, was vollkommen okay ist. Und dennoch oder gerade deswegen war es wirklich beeindruckend ein Spiel zu spielen, das mit einer Message daherkam und dann auch noch künstlerisch von so großem Talent zeugte. Ein Sklave der modernen Welt befreit sich und sein Volk aus den Fesseln eines kapitalistischen Systems. Nicht gerade etwas für einen erfolgreichen Produktpitch. Und gerade deshalb konnte das Spiel damals bei mir so großen Eindruck hinterlassen. Sicher nicht wegen der tollen Spielbarkeit oder des ausgewogenen Schwierigeitsgrads. Ich hab das Original neulich noch mal gespielt und nach 30 Minuten festgestellt, dass ich völlig verweichlicht bin. Aber damals wie heute war es eben das künstlerische Design und die simple, aber energische Botschaft, die mich beeindruckt hat.



Immer, wenn sich eine laute Minderheit im Internet darüber beschwert, dass Videospiele nicht als Kunstform akzeptiert werden, schaue ich mir die aktuellen Verkaufscharts an und frage mich wer da so ein Fass aufmacht. Ich habe sämtliche Starttitel der PS4 hier und alle nach wenigen Stunden wieder weggelegt. Okay, außer AC IV, aber in erster Linie natürlich, weil es ein Spiel der Firma ist, in der ich arbeite. Ich werfe es aber der Fairness halber mal mit den anderen Spielen in einen Topf. Ich will nicht von Genres oder Vorlieben anfangen, aber thematisch waren viele der Spiele zumindest heikel. Wann wurden Ego-Shooter zu Chuck Norris? Ich ballere klischeehafte Feindbilder nieder und alles nimmt sich bierernst. Ich bin mit zerfetzenden Dämonen aufgewachsen, ich habe Dinosaurier und Zombies getötet. Heute schieß ich auf Chinesen, Nordkoreaner oder Südamerikaner. Holy Shit, was ist passiert?

Zurück zu Abe. Es war "nur" ein Spiel, man könnte die übermittelte Botschaft auch als plump bezeichnen und Videospiele sollen doch on erster Linie Spaß machen. Alles richtig. Es kam einfach zu einer Zeit raus, in der mein moralischer Kompass sich bildete und dieses Spiel hat dazu beigetragen, wie ich heute denke. Wenn ich im Supermarkt einkaufen gehe und sehe, was mir da alles verkauft wird, ich habe ständig die Bilder der Fleischfabrik von Abe im Kopf. Nun bin ich ein inkonsequenter Mensch und geh trotzdem ab und zu zu McDonalds, nicht nur besoffen mitten in der Nacht, aber die Erkenntnis, dass etwas in dieser Welt wirklich schief läuft, muss doch auch schon mal was wert sein. Innerhalb meiner Möglichkeiten versuche ich so gewissenhaft wie möglich das richtige zu tun. Das Schulterzucken, die Gleichgültigkeit und der Einsatz des Begriffs Gutmensch machen mich jedenfalls aggro.

Also, macht was für Videospiele. Kauft das:



Mittwoch, 11. Mai 2011

Das seh ich ja jetzt erst: N24 FAIL

Wenn ein Sender den ganzen Tag Nachrichten senden MUSS, dann ist das für mich ein Problem. Denn wenn gar nix in der Welt passiert, laufen grenzdebile Dokus in der Dauerschleife und wenn doch mal was passiert, dann muss das natürlich so lange ausgewalzt werden wie irgend möglich. Ein Privatsender muss gleichzeitig auch noch Geld verdienen und wir wissen nicht erst seit heute, dass man dazu am besten mal die Kosten senkt und auf die Qualität scheißt. Das ist mir bei RTL und Co. noch verhältnismäßig wurscht, schließlich schreiben die sich ja auch nicht auf die Fahne irgendwas anderes als niveaulose Unterhaltung zu senden. Aber von einem Nachrichtensender erwarte ich eben mehr als Arbeitslose, die für'n Appel und'n Ei ihre Menschenwürde verkaufen. N24 guck ich nie (n-tv aber auch nicht) und der Bildblog zeigt gerade auch wieso.

Anlässlich der Tötung von Bin Laden behandelt die Sendung die Nave SEALs, die den Einsatz durchgeführt haben und der Moderator zeigt das Logo der Einheit. Blöd nur, dass ein unterbezahlter Prakti offenbar einfach nur ein wenig gegoogelt hat und dieses Bild gefunden hat.


Ahja. Wir sehen einen Adler mit Phaser zwischen den Krallen, einen Klingonenschädel und die Bezeichnung Maquis Special Operations. Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet die Terror-Gruppe Maquis aus Star Trek hat Bin Laden ausgelöscht. Zu sehen im nächsten Star Trek-Kinofilm, der wohl irgendwas mit Zeitreisen zu tun hat. Grandios!

Wenn nichts mehr weh tut

Eintracht Frankfurt steht vor dem Abstieg. Der "Retter" Christoph Daum hat nichts außer Gelächter bewirkt und ist immer noch genauso planlos wie zuvor.

Am 17. Spieltag Ende letzten Jahres lag Eintracht Frankfurt auf Rang 7 (SIEBEN!!) der Bundesliga. Jetzt ist man auf dem vorletzten Platz und kann aus eigener Kraft nicht mehr den Klassenerhalt sichern. Jetzt war ich nie der Skibbe-Fan und fand den immer etwas profillos, aber ihn zu feuern und ausgerechnet Christoph Daum aus der Versenkung zu holen, das hat mich seinerzeit laut lachen lassen. Das war im März und die Eintracht auf Rang 14 mit 31 Punkten. Heute hat Frankfurt sagenhafte 34 Punkte und ist auf dem vorletzten Platz - Daums Rekrutierung hat also jetzt nicht mörderviel bewegt. Immerhin gab's aber immer wieder was zu lachen, weil der Mann gleichermaßen aufmerksamkeitsgeil wie von schlichtem Gemüt ist. Daum ist so faszinierend, wenn er herzerweichend versucht intelligent und eloquent zu wirken, letztlich aber immer nur Kalendersprüche vorträgt und nicht schallt, dass niemand MIT ihm lacht.

Jetzt ist der Spaß offenbar schon wieder vorbei und der böse Hessische Rundfunk beim Startrainer unten durch. Das lässt er den Reporter vom HR auch spüren, der dem lustigen kleinen Schnauzbarträger wenigstens noch ein wenig was über die Welt beibringen kann. Ich an seiner Stelle hätte mich nach 10 Minuten nur noch schwer beherrschen können ihm nicht einfach eins auf die Mappe zu geben.

20 Minuten Daum in Bestform (mit Fremdscham-Garantie!)

Montag, 9. Mai 2011

Time flies...

War nich grad noch 2010? Krass, wie schnell das manchmal geht. John Hughes ist tot, Bin Laden auch, Merkel ist immer noch Bundeskanzlerin und die arabische Welt fliegt mit Schmackes auseinander. Wo soll das alles hinführen? Auf die Couch natürlich, um all den ganzen Schmonzes, der tagtäglich in die Läden kommt auch zu zocken und zu schauen.

Deswegen wage ich jetzt den extrem mutigen Selbstversuch und lege Cabela's Dangerous Hunts 2011 in meine Xbox ein. Ich habe keine Ahnung wie grandios/grottig das ist, aber ich bin neugierig und schon allen die monströse orange-weiße Plastikknarre, die dem Ding beilag, muss ich jetzt einfach ausprobieren. In der Zwischenzeit gibt's meine spontane Top 5 der Spiele, die ich gern sofort fortgesetzt haben möchte.

Platz 5
Twisted Metal

Ist ja bereits in der Mache und wird vermutlich nicht mal ansatzweise meinem Geschmack entsprechen, weil diese ganze Online-Gaming-Scheiße auch wirklich jedes Spiel unnötig verkomplizieren muss, aber es sind Autos. Mit Waffen. Und Clowns. Mit brennenden Köpfen. Das muss reichen und wenn ich ein paar private Matches mit den drei anderen deutschen Fans spielen kann, bin ich doch schon happy. Das wird zwar niemals an die guten alten Splitscreen-Matches mit Andy ranreichen, aber das ist nunmal nicht zu ändern. Good times.


Platz 4
Shaun Palmer's Pro Snowboarder

Es war im Prinzip nix anderes als Tony Hawk im Schnee, aber es hat sich einfach so unglaublich gut gespielt. Kein Stück realistisch und wohl schwerlich eine Repräsentation von echtem Snowboarden, aber unglaublich motivierend. SSX war mir immer zu schwammig und eine Stufen zu "phatt", aber vielleicht klappt's ja mit dem neuen Teil.


Platz 3
War of the Monsters

Ähnlicher Fall wie Twisted Metal. Alleine strunzöde, aber zu zweit ein Riesenspaß. Schade, dass das so unterging, aber heute würd's erst Recht keiner mehr wagen ein AAA-Spiel mit so nem Setting zu machen. Nicht mal ein HD-Remake ist vorstellbar, dabei wäre das Ding zu viert vermutlich der größte Spaß seit Menschengedenken. Tragisch.


Platz 2
Lair

Nee, nur Spaß, den Mist braucht keine alte Sau.


Platz 1
Interstate '76

Es ist erschreckend, aber ich spiele das Teil IMMER NOCH fast einmal im Jahr, obwohl es auf keinem Rechner wirklich richtig rund läuft und mehr Grafikfehler und Bugs hat als Driver 3. Die Atmo, die Cutscenes, die Story, das Flair, die Musik (die MUSIK!!). Es ist und bleibt ein Meisterwerk und Beleg für eine Zeit, in der Videospiele den Massenmarkt noch nicht erreicht hatten. Ein Nischenprodukt, das absolut einmalig war. Über den bereits erschienenen Nachfolger hüllen wir mal den Mantel des Schweigens. Der hatte zwar einige gute Gags, war aber ansonsten ein Rohrkrepierer. Ich vermiss die Jungs...

Montag, 4. Januar 2010

Happy new year!

2009 is rum, 2010 kann in vielerlei Hinsicht nur besser werden. Ich für meinen Teil hab direkt mal mit guten Sachen angefangen, die ich mir zwischen den Jahren auf die Augen und Ohren gegeben hab.

Das Schwarze Loch - Ein fast vergessener Disney-Klassiker, der immerhin noch ganz gut aussieht. Inhaltlich hätte großes Kino draus werden können, aber irgendwer hat wohl gedacht, er müsse eiin wenig mehr Action und Star Wars mit reinbringen, was den Film ultimativ uninteressant macht. Als Kind hat's mich trotzdem geflasht und auch heute gab's einige ikonische Szenen. Das Ende ist dagegen fast schon psychedelisch und bei aller Plumpheit zeigt es immerhin was aus dem Film hätte werden können.

Doomsday - Eigentlich Schund, aber vollgestopft mit Verbeugungen vor Mad Max, Die Klapperschlange und Aliens. Der Regisseur mag die gleichen Klassiker wie ich und versucht was besonderes draus zu machen. Klappt nicht ganz, hat aber Witz, Tempo und ein cooles Endzeitszenario. Außerdem ist Rhona Mitra wirklich schön anzuschauen. Nicht gut, aber besser als Boll. Immerhin. :)

Without a Trace - Schau ich mir in letzter Zeit immer öfter an und auch wenn's schemenhaft ist, es hat Unterhaltungswert und durchaus ein gewisses Niveau.

Avatar - Die Masse hat ausnahmsweise mal Recht. Inhaltlich mau, aber technisch wegweisend und inszenatorisch klasse. 160 Minuten pure Unterhaltung pluus Staun-Effekt. Hätte aber nich unbedingt 10 Jahre gebraucht, oder Herr Cameron?